Klappentext:
Wien: Vier wohlhabende Männer im besten Alter sterben innerhalb kürzester Zeit unter ähnlichen Umständen. Und nur die Anwältin Evely Meyers glaubt nicht an Zufall…
Leipzig: Mehrere Jugendliche, allesamt Insassen psychiatrischer Kliniken, sollen Selbstmord begangen haben. Kommissar Pulaskis Misstrauen ist geweckt, er beginnt zu ermitteln.
Seine Nachforschungen bringen ihn mit Evelyn zusammen und ihre gemeinsame Spur führt sie bis zur Nordsee, zu einem Schiff, das ein schreckliches Geheimnis birgt…
Fazit:
Andreas Gruber, der seit Jahren zu meinen Lieblingsautoren gehört, ist eher für seine Reihe um den Profiler Maarten S. Sneijder bekannt. Auch ich bin darüber auf den Autor aufmerksam geworden.
Inzwischen mag ich die Pulaski Reihe aber fast noch lieber. Warum? Walter Pulaski ist mir einfach sympathischer und seine Art und vor allem sein Eifer, zu ermitteln, gefallen mir.
„Rachesommer“ ist der erste Thriller der Reihe und er greift sofort ein sehr heikles Thema auf – Kindesmissbrauch und seine Folgen.
Beim Lesen war ich stellenweise sehr erschüttert, denn Herr Gruber schreibt sehr offen und auch wenn ich Ähnliches selbst erlebt habe, darüber zu lesen, reisst alte Wunden auf.
Sehr nahe gingen mir auch die dargestellten Jugendlichen in den verschiedenen Psychiatrien. Natürlich ist heutzutage eine Psychiatrie nicht mehr solch Schreckenshaus wie früher, trotzdem sind solche Einrichtungen und der Aufenthalt dort etwas, nun ja wie soll ich es ausdrücken? Besonders, anstrengend, einschneidend, aussergewöhnlich.
„Rachesommer“ ist aufwühlend, mitreissend und gut durchdacht und recherchiert. Das Buch ist nie langweilig oder wird künstlich in die Länge gezogen. Die beiden Protagonisten mögen auf den ersten Blick völlig unterschiedlich sein, aber eins haben sie gemeinsam – ihre Zielstrebigkeit, ihr Sinn für Gerechtigkeit und dieses niemals Aufgeben.
Ich kann euch nur empfehlen, mal reinzulesen und auch einen Blick auf die beiden Nachfolger „Racheherbst“ und „Rachewinter“ zu werfen.