Klappentext:
Köln, 1937.
Die siebzehnjährige Maria Reimer möchte einen Beruf erlernen, aber der Vater verbietet es ihr.
Heimlich bewirbt sie sich in einem Düsseldorfer Atelier als Fotomodell und verliebt sich in den jüdischen Fotografen Noah. Nach einem Kuss scheint Noah jedoch ihre Karriere zu sabotieren.
Maria ahnt nicht, welche Pläne das Atelier mit ihr hat: Sie soll das Gesicht der Nazi-Propaganda werden, ein Vorbild für die Frauen im Deutschen Reich.
Noahs und Marias Wege werden sich erneut kreuzen, aber auf andere Weise, als sie sich erhofft…
Jahrzehnte später findet Marias Enkelin Sabine alte Geldscheine unter dem Wohnzimmerteppich, ein kleines Vermögen – doch anstatt sich zu freuen, gerät Maria ausser sich.
Erschrocken stellt Sabine fest, dass in der Familiengeschichte grosse Lücken aufklaffen. Die Grossmutter war einmal als Fotomodell Mary Mer bekannt, aber was ist Ende der Dreissigerjahre wirklich passiert?
Fazit:
Der Klappentext hat mich direkt neugierig gemacht, obwohl ich die Autorin bisher noch nicht kannte. Ausserdem ist dieser Roman inspiriert von wahren Ereignissen im Leben von Annette Wieners und ihrer Familie, das machte das Ganze doppelt interessant für mich.
Und ich wurde beim Lesen nicht enttäuscht.
Die Story ist von der ersten bis zur letzten Seite gut durchdacht, spannend und macht nachdenklich.
Auch wenn vieles in diesem Roman reine Fiktion ist, so muss man sich dennoch vor Augen halten – genau so oder so ähnlich kann es sich abgespielt haben und hat es sich stellenweise auch.
Die Autorin nimmt uns mit auf eine Reise, die mir manchmal wie ein Albtraum vorkam und mich trotzdem so gefesselt hat, das ich einfach weiterlesen musste.
Wer eine grosse Liebesgeschichte erwartet, den muss ich leider enttäuschen. Natürlich spielt die Liebe in diesem Roman eine Rolle, aber es wird niemals kitschig oder rührselig.
Stattdessen schafft es Annette Wieners, uns von Gefühlen zu erzählen, die so tief sind, das sie ein ganzes Leben überdauern, ohne jemals in eine Schnulze abzurutschen.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und ich würde mich über mehr Bücher der Autorin freuen.