Klappentext:
1998: Der grausame Mord an Tobias Brüning löste eine der grössten Polizeiaktionen der Nachkriegsgeschichte aus. Der Täter wurde nie gefasst.
2013: Aus der französischen Kleinstadt Marseillan erreicht Kommissar Marthaler der Hilferuf eines früheren Kollegen. Angeblich sind neue Spuren im Fall Brüning aufgetaucht. Marthaler fährt ans Mittelmeer, um den Fall und die Akten zu übernehmen.
Die Spur führt in ein finsteres Tal am Rhein, nicht weit von der Loreley. Dort sind gerade zwei Roma-Jungen spurlos verschwunden. Die ermittelnde Kommissarin Kizzy Winterstein befürchtet das Schlimmste. Und tatsächlich findet man die beiden Kinder tot.
Marthaler und Winterstein begreifen, dass sie es mit einer Bande brutaler Menschenhändler zu tun haben…
Fazit:
Bereits seit einigen Jahren bin ich ein Fan von Jan Seghers und seines Kommissars Robert Marthaler. Umso mehr habe ich mich nun über die Neuerscheinung „Menschenfischer“ gefreut.
Der Autor hat diesmal ein Thema aufgegriffen, welches nur sehr schwer verdaulich ist. Und er hat dies so feinfühlig und dennoch mitreissend gemacht, das es mir schwer fiel, dieses Buch aus der Hand zu legen. Ich musste einfach weiterlesen!
Die kurze Einleitung, die so scheinbar gar nichts mit dem eigentlichen Inhalt zu tun hat, das Hinzufügen eines zweiten Falls… man könnte meinen, Herr Seghers wird sich an irgendeiner Stelle des Romans verlieren. Aber so ist es nicht, im Gegenteil. Nahezu meisterhaft fügt sich letztendlich alles zusammen und uns wird ein Ende geboten, auf das ich nie im Leben gekommen wäre.
Mein persönliches Highlight war wie immer der etwas schrullige Kommissar Robert Marthaler, den ich bereits seit seinem ersten Fall ins Herz geschlossen habe. Eigenbrödlerisch, knurrig und dennoch liebenswert… mir gefällt seine Entwicklung und die Einblicke in sein Privatleben, die uns gewährt werden.
Auch die zweite Hauptfigur – Kizzy Winterstein – finde ich klasse und hoffe, ihr bei zukünftigen Fällen wiederzubegegnen.
Ein grosser Pluspunkt für Leser, die bisher nichts von Jan Seghers gelesen haben, ist die abgeschlossene Handlung des Romans. Man kann direkt loslesen und ist dennoch sofort mittendrin. Aber glaubt mir – wenn ihr dieses Buch gelesen habt, dann werdet ihr auch die Vorgänger haben wollen^^
Das Taschenbuch „Menschenfischer“ ist seit September überall erhältlich und eine ganz klare Leseempfehlung.