Klappentext:
Spätsommer 2018. Über Nacht ist Mona Lang reich.
Ihre Großtante Klara hat ihr ein großes Haus in München-Schwabing vermacht, denn sie war sich sicher: „Mona wird das Richtige tun.“
Was damit gemeint ist, versteht Mona nicht. Doch kaum hat sie Klaras Erbe angetreten, kommt sie einer Intrige auf die Spur, die sich um die Vergangenheit des Hauses rankt – und um ihre Familie.
München 1938. Die junge Klara belauscht an der Salontür ein Gespräch zwischen ihrem Vater und ihrem Vermieter, dem jüdischen Unternehmer Jakob Roth. Es geht um die bevorstehende Auswanderung der Roths – und ein geheimes Abkommen…
Fazit:
Jedesmal wenn Inge Löhnig unter ihrem Pseudonym Ellen Sandberg schreibt, bin ich gespannt auf das Ergebnis.
Und auch diesmal wurde ich nicht enttäuscht, denn der Roman hat mich so gefesselt, das ich bis spät in die Nacht am Lesen war.
Zuerst war ich etwas irritiert, da es gleich 3 Erzählstränge gab – 2 aus der heutigen Zeit und einen aus der Vergangenheit. Und bei mir kam die Frage auf „Was hat das alles miteinander zu tun?“
Die Autorin hat es jedoch geschafft, aus dem für mich anfänglichen Chaos, eine klare Einheit zu bilden. Aus meiner Sicht geradezu eine Meisterleistung, etliche andere hätten wohl an irgendeiner Stelle den Faden verloren^^
Bereits zum zweiten Mal (wie schon im Roman „Die Vergessenen“) wurde ein Thema aufgegriffen, welches mich immer sehr nachdenklich macht – ein Stück Geschichte aus Deutschlands dunkelster Zeit. Und auch wenn „Das Erbe“ ein fiktiver Roman ist, so sind doch historische Ereignisse und wahre Begebenheiten eingebaut.
Mit den Charakteren des Buches erlebte ich eine buchstäbliche Berg-und Talfahrt. Mochte ich zum Beispiel die Hauptprotagonistin Mona uneingeschränkt, ging es mir mit ihrer Großtante Klara schon anders. Denn der schöne Schein trügt manchmal…
„Das Erbe“ hat auf jeden Fall alles, was ich von einem guten Buch erwarte – gut durchdachte Story, genau gezeichnete Charaktere und Spannung von der ersten Seite an.
Einen Pluspunkt vergebe ich noch zusätzlich, da mein Lieblingsermittler Konstantin Dühnfort (bekannt aus den Krimis von Inge Löhnig) einige kurze Gastauftritte hatte.
Somit eine klare Leseempfehlung von mir und wer noch nichts von Frau Sandberg im Bücherregal zu stehen hat, sollte dies schnellstens nachholen – es lohnt sich.