Klappentext:
Berlin Anfang der zwanziger Jahre: Ein neues Lebensgefühl bricht sich Bahn – Freiheit! Es ist die Vision von glanzvollen Stars, spektakulären Großfilmen und glitzernden Kinopalästen, die Tino, Bankier und Lebemann, an der gerade gegründeten Ufa begeistert. Er riskiert alles, um mit der deutschen Traumfabrik Hollywood Paroli zu bieten.
Rahel will als Journalistin Wege gehen, die Frauen bisher verschlossen waren.
Als die zwei einander begegnen, ahnen sie nicht, welche Wende ihr Leben dadurch nimmt. Denn bald stellt sich ihnen die alles entscheidende Frage: Wie weit darf Freiheit gehen? In der Politik, in der Kunst – und in der Liebe…
Fazit:
Bereits als Kind hatte ich zwei große Leidenschaften – Bücher und Filme. Entweder konnte man mich schmökernd in der Dorfbibliothek finden oder in unserem kleinen Kino, in dem zwar nicht die neusten Filme liefen, aber die Karte kostete gerade mal 50 Pfennig und ich durfte die Bekanntschaft mit so manchem „alten Schinken“ machen.
„Der Traumpalast“ verbindet idealerweise meine beiden Hobbies und dies auf eine Art und Weise, die mir tief unter die Haut gegangen ist. Eindringlich, einfühlsam und mitreißend zeichnet Peter Prange nicht nur die Entstehungsgeschichte der Ufa nach, er lässt dies perfekt verschmelzen mit einer fiktiven Liebesgeschichte, fast schon einer Familiensaga und versteht es meisterhaft, die damalige Zeit erneut lebendig zu werden.
Dieses Lebensgefühl damals, welches man beinahe einen Tanz auf dem Vulkan nennen muss – die Zeit nach dem 1. Weltkrieg, als die Menschen in einem Wechselbad der Gefühle steckten und gleichzeitig, ohne es zu wissen, bereits auf das nächste Grauen zurasten… Peter Prange lässt in „Der Traumpalast“ Geschichte lebendig werden und dies, ohne zu langweilen.
Auch als Filmfreak habe ich noch einiges Wissenswertes zur Ufa lernen können; mein Highlight dabei – ich durfte endlich (zumindest fiktiv) Fritz Lang kennenlernen, den ich sehr verehre.
Die Geschichte zwischen Tino und Rahel fügt sich perfekt in die Story ein – ein absolut ungleiches Paar, welches dennoch unglaublich gut harmoniert… wären da nicht so einige, winzige Kleinigkeiten, welche die Beiden nicht nur einmal fast zum Scheitern bringen.
Trotz seiner 816 Seiten ist „Der Traumpalast“ eins der Bücher, welche ich am schnellsten gelesen habe, ganz einfach deshalb, weil es nie langweilig war, der Schreibstil von Peter Prange sehr angenehm ist und man einfach wissen will, wie es weitergeht.
Für mich eins der besten Bücher des Jahres, absolut eine Empfehlung wert und auch spannend zu lesen, wenn man jetzt nicht der größte Geschichts- oder Filmfan ist.
Erhältlich ist „Der Traumpalast“ zum Beispiel hier: https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1060452689