Rezension „Der Traumpalast – Bilder von Liebe und Macht“ von Peter Prange (Werbung)

Klappentext:

1925. Berlin ist die flirrende Metropole Europas.

Nach dem Chaos von Strassenkämpfen und Inflation gibt es nur noch eine Richtung: aufwärts!

Auch für Rahel und Tino brechen goldene Zeiten an. Während sie zum neuen Star der Ufa ausgerufen wird, treibt er den kometenhaften Aufstieg der Filmfabrik voran.

Aber dunkle Wolken ziehen auf, die Nazis marschieren durch die Strassen und unversehens wird Rahels und Tinos Liebe auf eine Probe gestellt, die stärker zu sein droht als sie.

Als die Ufa zum Spielball der politischen Mächte wird, muss Tino, um ihre Liebe zu retten, eine furchtbare Entscheidung treffen…

Fazit:

Der zweite Teil des Traumpalastes ist das Buch, welches ich in diesem Jahr am sehnsüchtigsten erwartet habe. Teil 1 hat mich total in seinen Bann gezogen und vor Erscheinung des jetzigen zweiten Teils habe ich es auch nochmals gelesen.

Während das erste Buch die euphorische Stimmung der „Goldenen Zwanziger“ wunderbar widerspiegelt, uns tief in diesen Tanz auf dem Vulkan eintauchen lässt, so kommt Teil 2 deutlich bedrückender, beängstigender und düsterer bei mir an.

Kein Wunder – die braune Brühe ist auf dem Vormarsch und Rahel Jüdin. Die Änderung ihres Vornamens, für die Zwecke der Ufa, in Christel, ist da nur der erste Schritt… denn es kommt noch schlimmer.

Und auch die Ufa selbst, wie immer in Geldnöten, kann sich den Nazis letztendlich nicht entziehen. Gegründet zum eigentlichen Zweck der Kriegspropaganda, nach Jahren grossen Schaffens und ganz grosser Filmkunst, muss sich die Traumfabrik beugen und zum Ursprung zurückkehren – Propaganda. Der Todesstoss für alle Filmschaffenden, die sich nicht auf die Nazis einlassen wollen oder schlicht und einfach Juden sind.

Wieder einmal mehr hat mich fasziniert, mit welcher Leichtigkeit Peter Prange historische Tatsachen zu Papier bringt, mit Fiktion verwebt und das Ergebnis so lange in mir nachwirkt, das ich noch Tage später über bestimmte Situationen nachdenke. Zudem habe ich wieder einige Fakten über die Ufa erfahren, die mir bisher unbekannt waren. Danke dafür!

Die Hauptcharaktere sind selbstverständlich im Grossen und Ganzen die gleichen Personen wie in Buch 1, nur wird in „Bilder von Liebe und Macht“ auf einige etwas näher eingegangen. Unter anderem auf die Mutter von Tino bzw seine Eltern generell. Ein sehr geschickter Schachzug von Herr Prange, denn diese „Story“ entwickelt sich in eine Richtung, die mich ziemlich sprachlos zurückgelassen hat, da sie echt heftig, dennoch äusserst spannend ist.

Ich wurde mit „Der Traumpalast – Bilder von Liebe und Macht“ mehr als gut unterhalten; wobei „unterhalten“ ein zu seichtes Wort dafür ist. Es war mir ein Hochgenuss, trifft es besser! Eine sehr gelungene Fortsetzung und auch leider bereits das Ende der Reihe.

Lediglich den Schluss von Buch 2 fand ich etwas unbefriedigend, da hätte ich mir ein anderes Ende gewünscht (welches eventuell aber auch nicht möglich war, da Tino und Rahel bereits in einem früheren Werk von Peter Prange auftauchen).

Erhältlich ist das Buch aus dem Fischer Scherz Verlag unter anderem hier:

https://www.thalia.de/shop/home/suggestartikel/A1063605541?sq=Der%20Traumpalast&stype=productName

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