Klappentext:
Bad Oeynhausen 1983: Die dreiundzwanzigjährige Romy ist schon früh zu Hause ausgezogen, weil sie sich mit ihrer Mutter Hanne nie gut verstanden hat.
Tagsüber arbeitet sie in einem Plattenladen, abends kellnert sie. Nach außen wirkt sie stark und selbstbewusst, doch im Innersten ist sie sehr verletzlich.
Als sie die Hochzeit mit ihrer großen Liebe Falco vorbereitet, stolpert sie in den Familienpapieren über einen Namen, von dem sie noch nie gehört hat und es reißt ihr den Boden unter den Füßen weg.
Romy macht sich auf die Suche nach der Wahrheit, ohne ihrer Mutter Hanne davon zu erzählen.
Fazit:
„Romy – Mädchen, die pfeifen“ ist der finale Band einer unglaublich spannenden Trilogie, in der die Autorin ihre Familiengeschichte aufarbeitet und ich bin schon fast ein wenig traurig, das diese Reise nun beendet ist.
Die beiden vorherigen Teile „Minna“ und „Hanne“ habe ich förmlich verschlungen und auch „Romy“ konnte ich kaum aus der Hand legen, obwohl ich im Vorfeld etwas skeptisch war.
Warum? Konnte das hohe Unterhaltungsniveau gehalten werden? Würde ich es noch spannend finden, auch wenn die Zeitreise nicht mehr allzu weit in die Vergangenheit geht? Interessiert es mich, von Zeiten zu lesen, in denen ich selbst schon gelebt habe?
Ja, ja und nochmals ja!
In „Romy“ einzutauchen, war ein wenig wie ein Wiedersehen mit alten Bekannten – man glaubt sie zu kennen, doch stimmt das wirklich? Denn im dritten Teil der Trilogie wird ein Geheimnis gelüftet und das hat es in sich… (Ich war beim Lesen so erschüttert, mein Mann fragte gleich, ob etwas passiert ist; ich bin leider kein „stiller“ Leser).
Das wirklich Wunderbare an „Romy“ (wie auch bei den beiden ersten Teilen) ist das großartige Talent der Autorin, lebendig zu schreiben – Du schlägst die erste Seite auf, beginnst zu lesen und wirst förmlich in die Story des Buches gesaugt. Der Schreibstil ist immer flüssig, es wird beim Lesen nie langweilig und alle Geschehnisse sind so unglaublich intensiv gezeichnet, man hat ständig das Gefühl, genau neben den Charakteren zu stehen.
Ein weiterer Pluspunkt ist die schonungslose Ehrlichkeit von Felicitas Fuchs. Auch wenn einige Dinge im Buch geändert wurden – die grundlegende Story ist wahr und es zeugt von großem Mut, all das öffentlich zu machen. Natürlich könnte man jetzt sagen „Jede Familie hat ihre kleinen und großen Geheimnisse“, aber das bleiben dann auch Geheimnisse oder besser gesagt, es wird so Einiges unter den Tisch gekehrt und totgeschwiegen. Und genau deshalb habe ich riesigen Respekt vor der Offenheit der Autorin.
Respekt, nicht zuletzt, weil ich ohne den Mut von Felicitas Fuchs niemals „Romy“ (und natürlich „Minna“ und „Hanne“) kennengelernt hätte, weil eine Familiengeschichte mit vielen Geheimnissen unerzählt geblieben wäre und ich hätte viele wunderbare Lesestunden, mit Lachen und Weinen, Wut und Hoffnung, gar nicht erleben können…
Alle drei Bände der Trilogie sind sehr intensiv erzählt, jedes der Bücher ging mir sehr nahe, doch ich wage zu behaupten – „Romy“ setzt noch einen drauf! Mich hat die Story so beschäftigt, das sie mir schlaflose Nächte beschert hat (das ist mir das letzte mal vor vielen Jahren beim ersten Harry Potter passiert) und deshalb möchte ich kurz danke sagen:
Danke Felicitas Fuchs (Carla Berling) für drei unglaublich gute Bücher, die ich nie wieder hergeben werde! Danke für eine Familiengeschichte, die mich sehr berührt hat und wahrscheinlich ewig in meinem Kopf bleiben wird!
Erhältlich ist „Romy – Mädchen, die pfeifen“, aus dem Heyne Verlag, unter anderem hier: https://www.thalia.de/Romy